
Ein architektonisches Wunder: Die offizielle Eröffnung des Sydney Opera House durch die Queen
Am 20. Oktober 1973 blickte die ganze Welt nach Sydney, Australien. An diesem denkwürdigen Tag enthüllte Königin Elisabeth II., in ihrer Rolle als Staatsoberhaupt Australiens, offiziell das Sydney Opera House. Das ikonische Gebäude, dessen Dach an weiße Segel erinnert, war nach 14 Jahren Bauzeit und immensen Kontroversen endlich fertiggestellt.
Doch die pompöse Eröffnungszeremonie, begleitet von Feuerwerk und Beethovens 9. Symphonie, konnte die dramatische Geschichte hinter dem Bau nicht ganz überdecken. Es war der triumphale, wenn auch verspätete, Abschluss eines der ambitioniertesten und umstrittensten Bauprojekte des 20. Jahrhunderts.
Der Traum von Utzon: Die Geburt einer Ikone
Die Geschichte des Sydney Opera House beginnt eigentlich schon 1957, als der relativ unbekannte dänische Architekt Jørn Utzon den internationalen Designwettbewerb gewann. Sein Entwurf, der an große Muschelschalen oder Segel erinnert, faszinierte die Jury, stellte die damalige Bautechnik aber vor schier unlösbare Probleme.
- 1957: Jørn Utzon gewinnt den Designwettbewerb.
- 1959: Baubeginn (lange vor Fertigstellung der Detailpläne!).
Die Komplexität der Dachkonstruktion, die aus über einer Million glasierten Keramikfliesen besteht, sprengte sowohl das Budget als auch den Zeitplan. Die ursprünglich auf 7 Millionen Australische Dollar geschätzten Kosten stiegen bis zur Fertigstellung auf unglaubliche 102 Millionen.
Der große Architekten-Skandal: Utzons bitterer Abgang
Eines der dramatischsten Kapitel in der Baugeschichte war der erzwungene Rücktritt von Jørn Utzon im Jahr 1966. Aufgrund von Budgetstreitigkeiten, politischen Querelen und unüberwindbaren Differenzen mit der Regierung von New South Wales verließ Utzon das Projekt.
Er betrat Australien nie wieder und sah sein vollendetes Meisterwerk – das ihm den Pritzker-Architektur-Preis einbringen sollte – erst auf Fotos und im Fernsehen. Die Innenräume wurden von einem australischen Team unter der Leitung von Peter Hall fertiggestellt, was über Jahrzehnte hinweg für Diskussionen sorgte.
Der 20. Oktober 1973: Ein Festakt für die Ewigkeit
Die Eröffnung durch Königin Elisabeth II. war ein nationales Großereignis, das live im Fernsehen übertragen wurde und Zehntausende Schaulustige an den Hafen lockte.
In ihrer Rede würdigte die Queen die „kühne Schönheit“ des Bauwerks, das sofort zum bekanntesten Symbol Australiens avancierte. Ironischerweise wurde Utzons Name während der offiziellen Zeremonie kaum erwähnt.
- Was wurde aufgeführt? Der Festakt gipfelte in einer Aufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie.
- Wahrzeichen-Status: Das Opernhaus festigte seinen Ruf als eines der bedeutendsten Bauwerke des 20. Jahrhunderts und ist heute UNESCO-Welterbe (seit 2007).
Das Vermächtnis des Sydney Opera House
Obwohl die Eröffnung ein offizieller königlicher Akt war, wurde das Sydney Opera House schnell zum Eigentum des australischen Volkes. Es ist heute nicht nur ein Konzerthaus, sondern ein lebendiges Zentrum für Kultur, Tourismus und ein unumstößliches Symbol für Kreativität und Ausdauer.
Man könnte sagen: Der 20. Oktober 1973 markierte nicht nur die Eröffnung eines Gebäudes, sondern die Geburt eines globalen Wahrzeichens – trotz aller Querelen, Kosten und Bauverzögerungen.
Fazit:
Das Sydney Opera House bleibt ein Meisterwerk, dessen Schönheit und Komplexität die Dramatik seiner Entstehung überdauert haben. Der 20. Oktober 1973 ist ein Schlüsseldatum der Architekturgeschichte.
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