
Der 22. Oktober 1883 markiert ein epochales Datum in der Geschichte der darstellenden Künste: Die Metropolitan Opera in New York City öffnete erstmals ihre Pforten. Dieses Ereignis war weit mehr als nur die Eröffnung eines neuen Opernhauses; es war die Geburtsstunde einer Legende und ein klares Statement des neuen, aufstrebenden New Yorker Geldadels gegenüber der alten Elite. An diesem historischen Abend hob sich der Vorhang für Charles Gounods Meisterwerk Faust und legte den Grundstein für das, was heute eines der weltberühmtesten Opernhäuser ist. Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Geschichte der „Old Met“ und entdecken Sie, warum dieses Haus bis heute eine zentrale Rolle in der globalen Opernwelt spielt.
Ein Projekt der Millionäre: Der Wunsch nach Exklusivität
Vor der Met war die Academy of Music das führende Opernhaus New Yorks. Doch mit dem rasanten Wachstum der Stadt und dem Aufstieg von Familien wie den Vanderbilts und Roosevelts, die von der exklusiven „Old Money“-Elite der Academy ignoriert wurden, entstand der Wunsch nach einem eigenen, noch prunkvolleren Haus. Die Metropolitan Opera Company wurde 1880 von diesen einflussreichen Millionären gegründet. Sie sollte nicht nur ein Kunsttempel sein, sondern auch ein Ort des gesellschaftlichen Sehen-und-Gesehen-Werdens. Das Gebäude, entworfen von J. Cleaveland Cady, lag damals am Broadway zwischen der 39. und 40. Straße und verfügte über deutlich mehr Logen, was den neuen Geldadel besonders ansprach.
Der historische Eröffnungsabend: Faust als Auftakt
Am Abend des 22. Oktober 1883 strömte die High Society in die neue Met. Die Wahl des Eröffnungsstücks fiel auf Gounods Faust. Die Premiere mit der gefeierten schwedischen Sopranistin Christina Nilsson war ein gesellschaftliches und künstlerisches Großereignis. In den Anfangsjahren wurde die Metropolitan Opera aufgrund der häufigen Aufführung dieses Werkes liebevoll das „Faustspielhaus“ genannt.
Wichtige Fakten zur Eröffnung:
- Datum: 22. Oktober 1883
- Ort: Broadway (zwischen 39. und 40. Straße), New York
- Eröffnungsoper: Faust von Charles Gounod
- Architekt: J. Cleaveland Cady
- Besonderheit: Größtes Auditorium seiner Zeit (über 3000 Sitzplätze)
Vom ersten Haus zur heutigen Ikone
Das ursprüngliche Gebäude, liebevoll als „Old Met“ bekannt, trotzte einem schweren Brand im Jahr 1892 und diente der Kompanie bis 1966. Die technischen und akustischen Anforderungen der modernen Opernwelt sowie der Wunsch nach einem zukunftssicheren Standort führten schließlich zum Umzug in das heutige, ikonische Gebäude im Lincoln Center for the Performing Arts. Die neue Met wurde 1966 eröffnet und ist bis heute ein architektonisches Meisterwerk und eine Pilgerstätte für Opernfans weltweit. Doch ohne die ambitionierte Eröffnung von 1883 gäbe es die Metropolitan Opera in ihrer heutigen Form nicht.
Fazit
Die Eröffnung der Metropolitan Opera 1883 in New York war ein Wendepunkt, der die Opernlandschaft nachhaltig prägte. Sie symbolisiert den Aufstieg einer neuen Ära, in der Kunst und Gesellschaft Hand in Hand gingen. Besuchen Sie New York und erleben Sie selbst die magische Atmosphäre, die dieser historische Beginn einst ins Rollen brachte. Die Met ist und bleibt ein unvergessliches kulturelles Juwel.
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