
Das letzte Kapitel einer Königin – Marie-Antoinette und ihr Schicksal am Schafott
Marie-Antoinette, geboren 1755 als Erzherzogin von Österreich, wurde mit 14 Jahren im Sinne der dynastischen Bündnispolitik mit dem späteren Ludwig XVI. verheiratet. Als französische Königin galt sie schnell als Symbol für die Dekadenz und Verschwendungssucht des Ancien Régime. Ihre prunkvollen Feste, die extravagante Mode und nicht zuletzt ihr distanziertes Auftreten brachten ihr spätestens während der Französischen Revolution den Hass vieler Untertanen ein.
Nach dem Sturz der Monarchie und der Hinrichtung ihres Mannes war sie den Revolutionären schutzlos ausgeliefert. Monate der Kerkerhaft, unzählige Verleumdungen und ein Schauprozess, der sie des Hochverrats, der Unzucht und der Kollaboration mit Österreich bezichtigte, endeten am 16. Oktober 1793 auf der Place de la Révolution (heute: Place de la Concorde) in Paris mit ihrer Enthauptung durch die Guillotine. Sie wurde gerade einmal 37 Jahre alt.
Marie-Antoinette wurde schon zu Lebzeiten entweder als „Heilige“ oder als verruchte „L’Autrichienne“ abgestempelt – in der revolutionären Propaganda wurde sie zur Sündenbökin einer ganzen Epoche stilisiert. Tatsächlich war sie eine tragische Figur am historischen Wendepunkt, gefangen in einem politischen Spiel, das sie weder kontrollieren noch gewinnen konnte. Selbst ihre berühmten Worte „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie Kuchen essen“ sind wohl ein Mythos, der ihrer Legende weitere Grautöne hinzugefügt hat.
Nach ihrem Tod entwickelte sich ein wahrer Marie-Antoinette-Mythos: Zahlreiche Biografien, Filme und Romane beschäftigen sich bis heute mit dem dramatischen Sturz dieser letzten Königin Frankreichs. Ihr Leben ist historisches Mahnmal für den Preis von Macht, den Fluch politischer Intrigen – und die Grausamkeit der Geschichte.
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